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Streuobstwiesen
‐ aktiver Naturschutz ‐
 
	Rund um das 600-Einwohner-Dorf Breitenbach bei Schlüchtern (Hessen)
		wurden in den letzten 35 Jahren von Dr. Karl-Heinz Schmidt 10 rein ökologisch bewirtschaftete Streuobstwiesen
		angelegt. Auf über 20 ha sind hier rund 2000 Obstbäume angepflanzt worden, die mittlerweile schon beträchtliche
		Obsternten einbringen. Auf den Einsatz von Spritzmitteln und schwerem technischen Gerät wird grundsätzlich verzichtet
		– die Wiesen werden durch Schafe beweidet oder mit der Sense per Hand kurz gehalten.
Ein Schwerpunkt des Projektes liegt
		in der Sicherung alter lokaler Sorten und der Anpflanzung von "Wildobst", das heißt Ebereschen, Elsbeeren,
		Holzäpfel, Holzbirnen etc.  Aber auch "Raritäten" wie Mispeln und eine "Genbank" für
		Walnusssorten aus den Höhenlagen von Vogelsberg, Rhön und Spessart gehören zu unserem  Konzept.
Auf diesen
		Streuobstwiesen erfolgen regelmäßige Führungen zur Blüte- und Erntezeit mit Schulklassen inklusive
		Verkostung von Früchten beziehungsweise selbstgepresstem Apfelsaft.
	
 
		 
		 
		 
	Fauna der Streuobstwiese
Streuobstwiesen stellen wichtige Habitate für eine Vielzahl von Tierarten dar. Eine hohe Anzahl
		ökologischer Nischen bietet einem breiten Spektrum von Tierarten optimale Lebensbedingungen. Mit dem Rückgang
		der Streuobstwiesen in Deutschland steigt die Bedrohung dieser Arten. Vor allem Flächen mit alten
		Obstgehölzen, die einen hohen Strukturreichtum bieten, sind erstrebenswert, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken.
		Allein 60 - 70 zum Teil stark gefährdete Singvogelarten kommen auf Streuobstwiesen vor.1)
		Ingesamt können auf Streuobstwiesen 2.000 bis 5.000 verschiedene Tierarten, darunter vorwiegend Insekten, nachgewiesen werden.
		2)
Eine kleine Auswahl der vorkommenden Arten:
	
| Säugetiere3) | |
| 
 |  Haselmaus | 
| Insekten3) | |
| 
 |  Hügel der Gelben Wiesenameise auf einer ÖFS-Wiese | 
| Amphibien3) | |
| 
 |  Laubfrosch4) | 
| Reptilien3) | |
| 
 |  Waldeidechse5) | 
| Vögel3) | |
| 
 |  Wendehals6)  Neuntöter7) | 
Weitere Biotoptypen ergänzen die Streuobstwiesen:
Die Heckenbestände
		unserer Streuobstwiesen bieten vielen Arten besondere Zuflucht (z.B. Haselmaus), andere - besonders Reptilien - profitieren
		von einem großen Steinhaufen oder kleinen Benjeshecken (z.B. Igel).
Speziell von Don Bosco angefertigte Wendehalskästen sollen
		eine Wiederansiedlung des selten gewordenen Vogels ermöglichen.
	
 
	
		1) WEGENER, U. (1998): Naturschutz in der Kulturlandschaft.
			Schutz und Pflege von Lebensräumen. G. Fischer, Jena, Stuttgart, Lübeck, Ulm
		2) NABU Baden-Württemberg: Vögel
			auf Streuobstwiesen. Internet: http://baden-wuerttemberg.nabu.de/themen/streuobst/hintergrund/07493.html, letzter Aufruf 21.8.2013
		3)
			Die Artenlisten basieren (ergänzt) auf dem Artikel Streuobstwiese aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar., letzter Aufruf 21.8.2013
			
		Bilder:
		4) Laubfrosch, Foto: Christian Fischer, Lizenz: (CC BY-SA 3.0)
		5) Waldeidechse, Foto: Christian Fischer, Lizenz: (CC BY-SA 3.0)
		6) Wendehals, Foto: Aelwyn, Lizenz: (CC BY-SA 3.0)
		7) Neuntöter, Foto: Kaeptn chemnitz, Lizenz: (CC BY 3.0)